Gesetzentwurf zur Übertragung des TV-H-Abschlusses auf die Beamtenbesoldung

Die gemeinsame Pressemitteilung von CDU- und SPD-Fraktion im hessischen Landtag über ein Gesetzentwurf, dass keine Wertschätzung für die unteren Besoldungsgruppen beinhaltet.


Über den Entwurf für das Besoldungsanpassungsgesetz, dass in den hessischen Landtag eingebracht wurde, sind wir mehr als schockiert. Im Tarifbereich konnte ein sehr guter Tarifabschluss verabschiedet werden. Ganz besonders die Menschen, die in den unteren Entgeltgruppen eingruppiert sind, haben am meisten profitiert. Durch den Sockelbetrag von 200,- € kam das Geld genau bei denen an, bei denen die prozentuale Erhöhung kaum spürbar gewesen wäre.

Was im Tarifbereich gelungen ist, verhungert im Beamtenbereich. Im Justizvollzug befindet sich die Mehrzahl der Beamtinnen und Beamten in den unteren Besoldungsgruppen. Die lineare Erhöhung von 4,8 Prozent im kommenden Februar 2025 wird für zahlreiche Beamtinnen und Beamten kaum spürbare Erhöhung bescheren. Erst ab den Besoldungsgruppen A 10 werden zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Für die Besoldungsgruppen ab A 6 kann nicht von Wertschätzung gesprochen werden. In den unteren Besoldungsgruppen befinden sich zahlreiche Beamtinnen und Beamte, die sich mitten in der Familiengründung befinden. Die hohe Inflation belastet genau diesen Personenkreis ganz besonders.

Wie lange warten wir schon auf eine verfassungskonforme Besoldung? Die Nerven bei allen im Justizvollzug – ganz besonders bei denen – die nun auch noch etwas mehr wie nichts bekommen sollen, liegen blank. Wertschätzung geht anders.
Eine 1:1 Übertragung nehmen wir so nicht wahr. Uns sind die Unterschiede des Tarif- und Besoldungsrecht durchaus bekannt. Ebenfalls ist uns bekannt, dass ein Sockelbetrag in der Beamtenbesoldung gegen das Abstandsgebot zwischen den Besoldungsgruppen verstoßen würde.

Die Arbeitsbelastung in den Justizvollzugsanstalten steigt stetig. Im allgemeinen Vollzugsdienst ebenso wie im Fach- und Verwaltungsdienst. Ganz besonders hoch sind die Belastungen in den unteren Besoldungsgruppen. Dort benötigen wir eine faire Übertragung der Ergebnisse, die im Tarifbereich erzielt wurden. Wenn es auch keine Sockelbeträge gibt, gibt es zahlreiche andere Möglichkeiten. Wir erwarten unbedingt Nachbesserungen, bevor das Gesetz verabschiedet wird.

Wir fordern unsere Landesregierung für die unteren Besoldungsgruppen Erhöhungen herbeizuführen, die den Namen verdienen. Erst dann kann von Wertschätzung gesprochen werden.


Vergleichstabelle 4,8 % zu 200 € Sockelbetrag auf öffentlicher-dienst.info

Gewerkschaftstag des dbb Hessen

v.l.n.r.: Moritz Otto, Florian Haas, Thomas Meier, Susanne Leib, Melanie Peil, Wilma Volkenand

Am 9. und 10. Mai 2023 findet der dbb Hessen Gewerkschaftstag statt. Der BSBD Hessen ist mit 6 Delegierten vertreten. Die Landesvorsitzende Birgit Kannegießer wurde hier zur Tagungspräsidentin sowie Moritz Otto zum Schriftführer gewählt.

Birgit Kannegießer

Als neues Mitglied im Landesvorstand…

Christian Otto

…wird es Zeit mich auch mal vorzustellen.

Mein Name ist Christian Otto, bin 45 Jahre alt und komme aus dem schönen Main-Taunus-Kreis.

Ich habe im September 1997 im öffentlichen Dienst mit meiner Ausbildung zum Justizangestellten beim Amtsgericht Frankfurt angefangen. Im Mai 2000 war ich dann bei der Bundeswehr, um meine Wehrpflicht abzuleisten und seit Juli 2001 bin ich dann in den mittleren Vollzugs- und Verwaltungsdienst gewechselt. Nach meinem zweijährigen Verwaltungslehrgang war ich dann acht Jahre in der JVA Frankfurt Höchst in der Zahlstelle und Systemverwaltung tätig. Mit der Schließung der 100 Jahre alten Vollzugsanstalt in Höchst bin ich dann in die neue JVA Frankfurt am Main I mit umgezogen. Seit da bin ich in der dortigen Vollzugsgeschäftsstelle und Anstaltszahlstelle tätig. Die EDV unterstütze ich als dienstliches Hobby nebenher mit, denn eine eigene Planstelle gibt es ja hier nicht mehr.

Seit 2002 – also kurz nach dem Beginn meines Vorbereitungsdienstes – bin ich dem BSBD Hessen beigetreten. 2012 und 2016 wurde ich dann als Schriftführer in unseren Ortsverbands-Vorstand gewählt. 2018 und 2021 wurde ich dann zum 1. Vorsitzenden des Ortsverbandes gewählt und bin hierüber dann auch seit 2019 im örtlichen Personalrat aktiv. Seit 2020 wurde ich zum ehrenamtlichen Richter beim Frankfurter Verwaltungsgericht ernannt und Ende Dezember 2022 habe ich die Verwaltung des Internetauftritts unseres BSBD-Landesverbands in Hessen übernommen und bin somit ganz „frisch“ mit im Landesvorstand aktiv.

Privat bin ich verheiratet, habe keine Kinder und meine Hobbys sind Filme/Serien schauen, Computer, Reisen, Stammtisch Treffen und Doppelkopf spielen. Seit 1999 bin ich jedes Jahr- soweit der Dienst und die Pandemie es zulässt- in den ersten drei Wochen der Sommerferien als Ferienspiele-Betreuer in meiner Heimatgemeinde tätig.

Ich freue mich auf die neuen Gewerkschafts-Aufgaben auf der Landesebene und auf die gute Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen.

Wir trauern um Helmut Keil

Unser Helmut Keil, viele Jahre Vorsitzender unseres BSBD-Ortsverbands Schwalmstadt und vier Jahre stellvertretender BSBD-Landesvorsitzender ist am 3. März 2023 mit 69 Jahren in seiner neuen Heimat in Laoag gestorben. Wir wünschen Gemmaline Gerskie Keil und der ganzen Familie alle Kraft der Welt für die kommende Zeit und sprechen unser aufrichtiges Beileid aus! Wir werden Helmut nie vergessen!